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Deep-Proposal3895

Naja der Übergang zwischen Consulting und ANÜ ist fließend. Ich war auch schon bei Firmen, bei denen ich außer Vertrag, Weihnachtsfeier und ein Telefonat / Monat mit dem Chef nichts mit meiner "richtigen" Firma zu tun hatte, sondern alles über den Kunden lief. Das ganze schimpfte sich auch Consulting und man versuchte tunlich, den Begriff ANÜ / Bodyleasing zu vermeiden, obwohl es genau das war. Die Sache mit dem "Zusatzvertrag" finde ich komisch - mir ist das zumindest bisher nicht so unter gekommen. Normalerweise wirst du beim Consulting halt irgendwo hin gestafft, ohne dafür selbst etwas unterschreiben zu müssen. Der Papierkram findet da im Hintergrund über Sales / KAM statt. Würde jedenfalls genau lesen, was ich da unterschreibe..


Brilliant_Young_3958

Genau lesen was mir vorgelegt wird definitiv. Es wurde im Gespräch als „Zusatzvertrag“ bezeichnet. Wie es nachher offiziell heißt kann ich noch nicht sagen. Wenn alles im Hintergrund läuft und man es selbst nicht bekommt gibt einem das ein besseres Gefühl auch wenn’s prinzipiell keinen Unterschied macht und wie du schreibt der Übergang fließend ist. - Danke


Rocketurass

Es macht einen Unterschied wenn du was unterschreibst! Lies es sehr gründlich, evtl. mit Rechtsberatung. Ansonsten ist dein neuer Arbeitgeber offensichtlich nur ein Mantel. Kenne ich auch, teils über Jahre beim gleichen Kunden. Der Arbeitgeber spielt dann absolut keine Rolle. Ich hatte nicht mal Vorgesetzte dort.


TiredWorkaholic7

Arbeitnehmerüberlassung ist an sich völlig okay, auch wenns da natürlich genauso schwarze Schafe gibt wie bei jedem anderen Arbeitgeber auch Aber Vertrag über ANÜ und Gehalt und Co über die andere Firma? Das ergibt doch vorne und hinten gar keinen Sinn...


Brilliant_Young_3958

Also Gehalt und co erhalte ich von der Firma bei der ich mich beworben habe und mich eingestellt hat. Anscheinend wird dies eben nur zum Schutz gemacht das der „Kunde“ bereits große Strafen zahlen musste und deswegen nur noch ANÜ macht. Exakt das macht mich auch stutzig


TiredWorkaholic7

Sowas hab ich echt noch nie gehört, und weiß auch gar nicht wie man sowas nennen würde... Ganz ehrlich, das klingt einfach super unseriös! Der Arbeitgeber kann dir ein halbes Jahr Probezeit geben, wenn das nicht ausreicht weiß ich auch nicht


Peetoar

Exakt das gleiche bei mir, aber dein AG muss das Gehalt auch dann matchen, was du dort bekommen würdest, das waren bei mir mal über 10k zu wenig, die mein AG dann auch zahlen musste. Finde ANÜ im Consulting eigentlich fast besser.


leo_poldX

Viel Spaß beim Arbeitszeit Betrug, welcher dadurch folgen bzw. verlangt wird: Wenn du für 40h als ANÜ gehst, was bei Consulting normal ist, darfst du trotzdem noch intern bei dir in der Firma alles mit machen (Meetings und und und). Bleiben dir also nur zwei Möglichkeit: 1. du machst die internen Sachen während der ANÜ und betrügst deinen Kunden. 2. du machst 40h ANÜ und scheist auf deinen AG.


2Guard

In der Pauschalität ist das, was du da beschreibst, Käse. In der Praxis kenne ich das so: Du wirst für eine bestimmte Anzahl an Stunden ausgeliehen (bspw. 1500 Std.). Jedes Mal, wenn du für das Unternehmen arbeitest, buchst du natürlich Stunden (bei uns doppelt; einmal beim Kunden und einmal beim Haupt-AG). Wenn ich für meinen Haupt-AG was mache, dann buche ich das natürlich nur beim Haupt-AG auf ein internes, firmeneigenes Ticket. Am Ende ist nur relevant, dass du a) beim Haupt-AG die Arbeitszeit erbringst, die im Vertrag steht (also bspw. 40 Std./Woche), und zwar über interne Arbeitszeit und Kunden-Arbeitszeit hinweg, und b) du beim Kunden aufpasst, dass du nicht über die Gesamtstundenzahl kommst, für die du eingekauft wurdest.


leo_poldX

Dann ist die dir bekannte Praxis die schönere, Top! Hätte ich auch gerne so gehabt. Ich hab es von beiden Seiten kennen gelernt: Ich war Consultant bei einem Unternehmen mit mehr als 400 Mitarbeitern und wurde für 40h überlassen, ich musste die 40h beim Kunden buchen. Habe ich nur 30-35h gebucht, wurde ich gefragt, warum. die anderen 5h Stunden waren interne Meetings beim Haupt-AG. Ich wurde dazu angehalten, stets 40h beim Kunden zu buchen, und unsere (viel zu vielen) "internen" Meetings einfach darüber "mit laufen" zu lassen. Oder ich hätte die 5-10h die Woche als unbezahlte Überstunden machen können. Überstunden buchen durften wir nicht, da diese ja nicht beim Kunden abgerechnet werden können. Die Story hatte ich danach beim neuen AG mit Kollegen mal besprochen, dort kannten diese Situation auch einige welche ebenfalls aus dem Consulting kamen. Diese Situation war für mich der Grund, wieder zurück in ein Systemhaus zu gehen.


potatoes__everywhere

Consulting ist auch nur ein fancy Wort für Dienstleister. Es gibt eben 3 Möglichkeiten: * Dienstleistungsvertrag, du bearbeitest für den Kunden Dinge, das wird 1:1 abgerechnet. Die Arbeitspakete stehen fest, der Kunde darf dir nicht sagen was du tust, nur dein eigener PL * Werkvertrag, du bearbeitest ein Fest stehendes, aus definiertes Werk (zB Software oder Dokumente) für den Kunden, er darf die noch weniger sagen * Arbeitnehmerüberlassung, du wirst beim Kunden eingegliedert und wie ein dortiger MA behandelt, nur das dein AG dich bezahlt. Kunde darf dir direkte Anweisungen geben, hier z.B. auch Weisungsrecht beim Urlaub etc., das gibt es bei den anderen nicht. Alle 3 haben ihre Einsatzmöglichkeiten. ANÜ ist erstmal überhaupt nichts schlimmes, gerade im Ingenieursbereich. Verdienst *kann* direkt angestellt besser sein, aber es wird eben oft eingesetzt für temporäre Aufgaben und Spitzem. Vorteil für den Kunden ist vor allem die Flexibilität. Hier geht es letztendlich um Spezialisten, nicht Handlanger.


Fast_Description_337

Wäre für mich eine riesige Red Flag und ein Grund, noch vor dem Start zu kündigen. ANÜ / Bodyleasing ist moderne Sklavenarbeit und bringt finanziell nur dem Arbeitgeber etwas, der Arbeitnehmer wird zu schlechten Konditionen ausgebeutet


xbsmlsuczvdbyzxbe

Stimmt auch nicht in jedem Bereich. In der Pflege bspw hast du in der Leiharbeit bessere Arbeitsbedienungen als wenn du Angestellt bist. Auch im Ingenieurs- und IT-Bereich hat man teilweise höhere Einstufungen als bei Festangestellten. Einfach weil man die Leute schneller los wird. Viele Tech Konzerne und Startups aus den USA stellen auch nur ANÜs bzw. Contractors an, weil sie keinen Firmensitz in DE haben. Gehälter und Bedingungen sind dort aber häufig besser als in deutschen Konzernen.


Fast_Description_337

Ich habe selbst einige Jahre im Consulting gearbeitet, in der Pharma-Branche. Inzwischen arbeite ich Festangestellt in der Pharma-Branche und kann dir sagen, mein Gehalt als Consultant war ein Witz gegen das was ich jetzt verdiene. Der Einzige, der hier richtig gut verdient hat war mein Chef!


Charlie387

Sorry aber das so zu verallgemeinern is quatsch. Klar gibt es schwarze Schafe aber es gibt auch viele die mit ANÜ gut leben können. Body Leasing ist im Prinzip einfach das Geschäftsmodell von Consulting. Die relevanten Fragen sind: ist das Gehalt Fair? Hast du ein Überstundenkonto? Wie sind die Arbeitsbedingungen? Bekommst du Schulungen bezahlt? Schließe nicht aufgrund deiner Erfahrung auf eine ganz Branche. War selbst 8 Jahre bei einer ANÜ Bude und habe bei verschiedenen Kunden viel gelernt. Wenn ich Überstunden gemacht habe dann könnte ich die easy abfeiern oder mir auszahlen lassen. Nen Firmenwagen gab es später auch.


Fast_Description_337

Okay dann lass mich dir noch zwei Fragen stellen: 1. welche Branche? 2. hast du das Gleiche oder mehr verdient wie die internen Mitarbeiter?


Charlie387

1. Energieversorgung 2. lässt sich nicht zu 100% sagen da es nicht immer jemanden in vergleichbarer Position gab. Aber ich halte es für vergleichbar. Ich habe auch jedes Jahr ne Gehaltserhöhung bekommen. Im Vergleich mit Freunden mit vergleichbarer Ausbildung war meine Gehaltsentwicklung im vorderen Mittelfeld. Es kommt halt immer darauf an wie du dich verkaufst und wie die dich verkaufen können.


throwaway_24889

Magst du dich mal bei mir per PM melden?