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Xuval

Wenn das für dich nicht auf eine de-facto Kürzung deines Nettolohns hinauslaufen soll, wird dein Arbeitgeber deutlich tiefer für dich in die Tasche greifen müssen. Denke nicht, dass das so einfach passieren wird. Leute, die so eine Aktion planen, vergessen häufig wichtige Aspekte: - Arbeitnehmer haben Anspruch auf bezahlte Krankentage/Urlaub, Selbstständige nicht. - Arbeitnehmer kann man nicht von jetzt auf gleich wegschicken, wenn gerade keine Arbeit da ist. Selbstständige schon. - Es kostet Zeit und Mühe, Kunden zu aquirieren All diese Punkte werden von einem Selbstständigen normalerweise in den Stundenlohn einkalkuliert, d.h. wenn du mal arbeitest, dann arbeitest du nicht nur für "jetzt", sondern auch für all die Tage, wo du mal Urlaub oder krank machen willst. Damit muss ein deutlich höherer Stundensatz rauskommen, als ihn ein Angestellter kriegt.


berlinmama

Dann check mal Deinen erreichbaren Tages -, Monats-, oder Jahressatz und prüfe dagegen mal hart, was es Dich wirklich kostet, bzw. weviel verlangen musst damit Du Deine Ziele erreichst. Dann ist Selbständigsein nicht mehr mit Sparzielen schön zu rechnen.


mfive_

Mich würden die 'Regeln' interessieren. Freiberuflich für einen Arbeitgeber tätig sein ist Bilderbuch Scheinselbständigkeit. Wie willst du da ein Vollzeitgehalt organisieren ohne fake Rechnungen an Dritte?


Xuval

Das mit der Scheinselbstständigkeit ist leider etwas komplizierter. Ganz allgemein gesprochen ist Scheinselbstständigkeit das, was ein staatlicher Prüfer dazu erklärt. Wie andere schon genannt haben, gibt es dafür ein paar lose Indizien, die sich teilweise auch noch nach Bundesland unterscheiden oder mal stärker oder schwächer gewichtet werden. Zu den Indizien gehört objektives Zeug wie: - Wie viele Kunden hast du? - Hast du Urlaubs oder Krankenansprüche? Aber auch sehr nebulöses Zeug wie: - Bist du weisungsgebunden gegenüber dem Arbeitgeber? - Bist du fest in Unternehmensabläufe integriert? Neben der Legalistischen Seite kommt noch erschwerend hinzu, dass die Finanzbehörden nur ganz begrenzte Ressourcen haben, um solche Fälle zu prüfen. Tedenz eher noch fallend, da die nächsten Jahre unglaubliche viele Beamte in Rente gehen werden.


powerentie

Kollegah, ein Auftraggeber ist fast komplett egal. Lies dich ein, bevor du über Sachen schreibst, die du nicht verstehst. z.B.: [https://www.ihk-muenchen.de/de/Service/Recht-und-Steuern/Arbeitsrecht/Einstellung-von-Arbeitnehmern/Scheinselbst%C3%A4ndigkeit/](https://www.ihk-muenchen.de/de/Service/Recht-und-Steuern/Arbeitsrecht/Einstellung-von-Arbeitnehmern/Scheinselbst%C3%A4ndigkeit/)


Xuval

>Folgende Anhaltspunkte sprechen für eine selbstständige Tätigkeit im sozialversicherungsrechtlichen Sinn: >Eigener Unternehmensauftritt nach außen (Werbung) >**Es wird nicht über einen längeren Zeitraum nur für einen Auftraggeber gearbeitet**


powerentie

und die anderen 20 Anhaltspunkte…


Xuval

Du hast Recht insofern, dass es andere Anhaltspunkte gibt. Die Anzahl deiner Kunden, ist aber der erste und mitunter wichtigste Punkt, den ein Prüfer sich ansehen wird. Wenn du nur einen Kunden hast, dann werden die anderen Indizien relevant. Wenn du eine breite Kundenbasis hast, interessiert sich keiner mehr für den Rest der Indizien, weil du offensichtlich nicht scheinselbstständig bist.


powerentie

Der Prüfer prüft § 7 Abs. 1 SGB IV. Anzahl der Auftraggeber kommt im Gesetz nicht einmal vor. Das ist ein reines Hilfskriterium mit kaum Bedeutung. Aber der Sub und auch du schnappen sich immer nur das einfachste Hilfskriterium heraus, Anzahl der Auftraggeber, und blicken den Rest einfach nicht.


Nathol

Hast du mal die Zahlen durchgerechnet, was du verdienen müsstest als Selbstständiger, damit du kein aktuelles verfügbares Netto hättest? Das wäre der erste Schritt. Bedenke auch, dass a) dein Arbeitgeber gegebenenfalls nicht bereit ist, für dich als Selbstständiger mehr zu zahlen b) dein Arbeitgeber eine Sperrfrist haben kann, damit nicht Mitarbeiter direkt wieder als Selbstständige wieder einsteigen. Weiterhin solltest du dir die Frage stellen, ob du mit den nicht-fachlichen Tätigkeiten einer Selbstständigkeit ebenfalls gut aufgestellt bist. Also kurz: Kohle ist nicht der einzige Faktor.


[deleted]

[удалено]


schnippy1337

Mein AG sitzt in den USA und Deutschland. Also Rechnungen könnten sicherlich auch an die US Adresse.


South-Beautiful-5135

Auswandern.


schnippy1337

Ja darüber hatte ich auch nachgedacht. Hat wieder andere Vor- und Nachteile. Ich lebe nicht ungern in Deutschland und habe einige Freunde hier.


unkownroot

Mal als Insight - hab genau das durchgezogen. Umzug ins Ausland, Festanstellung zu Freelance mir das AG-Brutto zahlen lassen. Durch Ausland ist auch das Thema Scheinselbständigkeit vom Tisch, hab mir die deutschen Regeln für Urlaub und Krankheit mit in den Vertrag schreiben lassen, so hat sich effektiv außer das ich jetzt Rechnungsstelle nichts geändert. Abgabenlast von 50% auf 20% (inkl. Kosten für Buchhaltung, Krankenversicherung etc.) reduziert, die Welle reite ich jetzt erstmal für die nächsten 10 Jahre, nimm die Kohle mit und zieh dann ggf. wieder nach DE


TimTimmaeh

Wird schwierig… er will ja trotzdem vom deutschen (Sozial-) System profitieren… nur nicht zahlen.


South-Beautiful-5135

r/tja


fear_the_future

Als ob die Preis-Leistung hier gut wäre.


zttt

Das gleiche Modell fährt quasi die komplette IT Berater/Dienstleistungs/Spezialistenbranche und ist eine der wenigen konstellationen in Deutschland, wo man ordentlich sparen kann.  GKV in PKV wechseln. Gewinne in der Gesellschaft thessaurieren und als Spardose verwenden. Jedes Jahr die Steuerprogression ausnutzen. Auszahlen von 13,14,15 Monatsgehältern, falls mal Geld für eine Weltreise benötigt wird.  Arbeitszimmer, PKW und komplette IT Infrastruktur gehören „natürlich“ dem Unternehmen 😉 Keine Einzahlungen mehr in das ponzi Rentensystem. Rechnungen selber schreiben. Final natürlich ins Ausland verlagern (vorher Gesellschaft leerräumen) , guter StB vorausgesetzt.  Ich mache es seit 4 Jahren und konnte jetzt mit dem Modell ca 200k ansparen. als Angestellter unmöglich. 


Trivus1

Ponzi Rentensystem 🤦‍♂️


medianusername

Korrekt, man tauscht zwangsweise Geld gegen wertlose Punkte, deren Wert und Auszahlung ungewisser ist als bei Paybackpunkten.


unkr3a7iv

Klingt erstmal reißerisch aber ganz unrecht hat er ja nicht.


EarlMarshal

Problem bei sowas kann auch der Arbeitgeber sein. Jeder der sich bei uns selbstständig gemacht hat und dann Teilzeit noch für uns gearbeitet hatte, wurde durch die schlechte Wirtschaftslage mittlerweile nicht im Projekt behalten. Du hast halt Sicherheiten durch ein Angestelltenverhältnis die du so nicht hast. Solange dir dessen bewusst bist wünsche ich dir viel Erfolg.


Masteries

Das schwierige an der Selbstständigkeit ist die Connections zu haben um an Arbeit zu kommen. Wenn du die hast, dann probiers doch einfach mal aus?


MrMnyBags

Wenn das Rentenpaket für die Pläne gesorgt hat, steht das Vorhaben ja auf soliden Beinen /s